Forschungsprojekt 2

Erforschung der Fähigkeit von Spirulina-Algen Spurenelemente anzureichern, um damit den Wert der Alge als Nahrungsergänzung zu erhöhen.

Spirulina gehören zu den Cyanobakterien und wurden von der Weltgesundheitsorganisation bereits 1974 als bestes Mittel zur Bekämpfung von Mangelernährung vor allem bei Kindern empfohlen. Bis heute wächst die Nachfrage nach Spirulina-Presslingen als Nahrungsergänzungsmittel stetig an. Sie sind exzellente Quellen für alle Aminosäuren, viele B-Vitamine, hochverfügbares Eisen und pflanzliche Pigmente in äußerst hohen Konzentrationen, wie z.B. Beta-Carotin. Sowohl leistungssteigernde Effekte bei Sportlern als auch positive Effekte bei chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes konnten in zahlreichen Studien beobachtet werden.

Die Kultur der Spirulina-Algen ist im Vergleich zu anderen Mikroalgen sehr einfach, da durch den hohen pH Wert im Nährmedium eine Kontamination mit Bakterien oder anderen Algen kaum möglich ist. Außerdem sind die Spirulina-Algen aufgrund ihrer Größe und Struktur bei der Ernte leicht zu handhaben im Gegensatz zu den meisten anderen Mikroalgen, die aufwendige Filtrationsverfahren benötigen. Spirulina-Algen werden in einem speziellen Nährmedium gezüchtet, das alle für das Wachstum notwendigen Nährstoffe enthält. Hier ergibt sich die Möglichkeit dieses Nährmedium durch weitere Spurenelemente zu erweitern, um diese gezielt in der Alge anzureichern.

Die gängigen Spirulina-Nährmedien enthalten große Mengen an Eisen. Allerdings ist es möglich auch weitere Spurenelemente wie beispielsweise Zink, Mangan, Kupfer, Selen, Iod, Bor und Chrom dazu zu dosieren. Dadurch kann man letztlich Spirulina-Presslinge produzieren, die sich als Quelle für eine breitere Palette von essenziellen, gesundheitsfördernden Nährstoffen anbieten.  So wurde bereits mit Spirulina-Nährmedien mit zugesetzten einzelnen Elementen wie Zink, Selen und Chrom geforscht, die jeweils nahelegen, dass die Algen diese Elemente anreichern können, in Abhängigkeit von der Konzentration im Nährmedium. Inwieweit die Kombination verschiedener Spurenelemente die Zusammensetzung und auch die Wachstumsgeschwindigkeit der Algen beeinflusst ist aber nicht bekannt.

In diesem Zusammenhang soll anhand von mehreren Experimenten festgestellt werden, in welchen Verhältnissen und Konzentrationen die Spurenelemente im Nährmedium zusammengestellt werden müssen, um im Endprodukt ernährungsphysiologisch sinnvolle Konzentrationen der jeweiligen Spurenelemente zu erzeugen.

Die daraus entstehende Rezeptur kann in der Spirulina-Kultivierung sowohl für die Nahrungsergänzung als auch für die Tierfutterproduktion Anwendung finden. In Alleinfuttermitteln werden standardmäßig Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Iod und Selen als ernährungsphysiologische Zusatzstoffe zudosiert. Durch die Kultivierung von Spirulina, die ein breites Spektrum an Spurenelementen haben, könnten diese verschiedenen Zusätze durch ein natürliches Produkt ersetzt werden.